Mathematik, Naturwissenschaften
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In einem Studium der Pharmazie befasst du dich mit Medikamenten: Wie sind sie beschaffen? Wie wirken sie? Wie kann man Medikamente herstellen, prüfen und sicher an Ärztinnen und Ärzte sowie an Patientinnen und Patienten abgeben? Wenn du später Apothekerin oder Apotheker werden möchtest, führt in Deutschland kein Weg an einem Studium der Pharmazie vorbei. Die Pharmatechnik konzentriert sich hingegen v. a. auf die Technik der Pharmaproduktion.
44 Hochschulen
Bachelor, Master, Diplom, Staatsexamen
Deutsch, Englisch
2-9 Semester
Pharmazie ist die Wissenschaft von Arzneimitteln. Sie ist interdisziplinär angelegt und baut vor allem auf den Naturwissenschaften Biologie und Chemie sowie den medizinischen Teildisziplinen Physiologie und Pharmakologie auf. Neben der Analyse vorhandener Medikamente wirst du im Studium auch lernen, Medikamente zu verbessern und neue Arzneistoffe zu entwickeln.
Die Pharmatechnik fokussiert hingegen Produktionstechniken, also die Entwicklung, Herstellung und Prüfung von Arzneimitteln. Sie verbindet vor allem die Natur- mit den Ingenieurwissenschaften. Hier erfolgt die Studienplatzvergabe dezentral, teils gelten örtliche Zulassungsbeschränkungen. Die meisten Absolventinnen und Absolventen eines pharmatechnischen Studiums arbeiten anschließend in der Industrie.
Während des Studiums darfst du dich auf mehrere (Labor-)Praktika freuen, in denen du erste Erfahrungen in der Praxis sammeln kannst. Später kannst du dich dann in Bereichen wie der Pharmakologie, der Pharmakotherapie, der pharmazeutischen Technologie, pharmazeutischen Biologie oder klinischen Pharmazie vertiefen.
Sowohl für die Pharmazie als auch für die Pharmatechnik solltest du ein sehr gutes Verständnis für Chemie, Biologie, Physik und Mathematik mitbringen. Mit diesen und weiteren mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen wirst du ab Anfang des Studiums in Berührung kommen. Zudem ist Fachliteratur teilweise nur auf englischer Sprache vorzufinden; gute Englischkenntnisse sind daher von Vorteil.
Das Studium der Pharmazie weist einige Besonderheiten auf. Zum einen studierst du hier nicht auf Bachelor oder Master, sondern du legst nach vier Semestern dein 1. Staatsexamen und nach acht Semestern dein 2. Staatsexamen ab. Somit hast du eigentlich immer eine Mindeststudiendauer von acht Semestern. Deinem Studium folgen eine einjährige praktische Ausbildung und eine pharmazeutische Prüfung, dein 3. Staatsexamen. Nur nach Bestehen dieser Prüfung kannst du deine Approbation als Apothekerin bzw. Apotheker beantragen. In diesem Beruf arbeitet der Großteil der Absolventinnen und Absolventen.
Zudem sind die Studieninhalte staatlich reglementiert. Auch die Studienplatzvergabe läuft bundesweit zentral über das Portal Hochschulstart ab. Die Plätze sind begehrt und du benötigst entweder gute Noten in deiner allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung (Abitur oder internationales Äquivalent) oder du musst einige Semester Wartezeit in Kauf nehmen.
Übrigens: Es gibt auch einige pharmazeutische Studiengänge auf Bachelor- und Master-Basis, die an verschiedenen Hochschulen angeboten werden. Bei diesen Abschlüssen stehen dir bestimmte Berufe zwar nicht zur Verfügung, du kannst aber dennoch in pharmazeutische Bereiche in der Wirtschaft oder Forschung gehen!
Wenn du den üblichen Weg mit dem Abschluss des Staatsexamens gehst, dann fallen für dich keine Studiengebühren an, da die Studiengänge an staatlichen Hochschulen stattfinden und zudem reglementiert sind.
Auch die pharmazeutischen Bachelor- und Masterstudiengänge an den staatlichen Hochschulen sind meistens gebührenfrei. Hier kann es jedoch besonders für den Master Ausnahmen geben. An privaten Hochschulen werden generell für alle Bachelor- und Masterstudiengänge Studiengebühren erhoben. Das Studium an einer privaten Hochschule ist in der Regel immer deutlich teurer. Dafür hast du teilweise andere Vorteile, wie bspw. eine persönlichere Betreuung.
Abgesehen von den Studiengebühren und unabhängig von deinem Abschluss, musst du an staatlichen Hochschulen normalerweise Semesterbeiträge bezahlen, die je nach Hochschule zwischen 100 und 400 EUR liegen. Die Beiträge werden einmal im Semester an die Hochschule überwiesen und decken einen Teil der Kosten der Studierendenwerke und der Verwaltung ab. Manchmal deckt dein Semesterbeitrag ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr ab oder du kannst ein ermäßigtes Verkehrsticket erwerben. Je nach Hochschulort kann dies für die Stadt, die Region oder sogar für ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt.
Ein weiterer nicht zu unterschätzender Kostenpunkt sind Studienmaterialien wie Laborgeräte oder Fachliteratur. Solche Utensilien sind oft ziemlich teuer und können sich hochsummieren. Es lohnt sich also, die Ohren und Augen für gebrauchte Materialien offen zu halten und die Bibliotheksausleihe für die Bücher zu nutzen.
Das meiste Geld deines Monatsbudgets wirst du wahrscheinlich jedoch für die Miete plus Lebensunterhalt ausgeben. Wie viel du hierfür einplanen sollst, ist schwer zu sagen: Zum einen kommt es stark auf deinen Lebensstil an und zum anderen gibt es innerhalb Deutschlands auch große Unterschiede. In großen Städten ist Wohnraum oft knapp und teuer, während er in kleineren Städten vergleichsweise erschwinglich ist. In jedem Fall sind Studierendenwohnheime meist die günstigste Option. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess.
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Mit einem Abschluss in der Pharmazie oder Pharmatechnik hast du im Allgemeinen sehr gute Berufschancen. Nach deinem Abschluss stehen dir bspw. Tätigkeiten im Krankenhaus, in der pharmazeutischen Industrie, in Apotheken oder in der Kosmetikentwicklung zur Verfügung.
Du kannst aber auch in Gesundheits- und Untersuchungsämtern oder der Wissenschaft und Forschung, bspw. bei Pharmaunternehmen oder in der Arzneimittelherstellung sowie der Medizinproduktentwicklung, eine Anstellung finden. Auch das Qualitätsmanagement und die Qualitätssicherung gehören zu deinen Optionen.
Zudem kannst du auch Tätigkeiten in Beratungs- und Planungsunternehmen ausüben und sogar bei Institutionen wie der Bundeswehr Arbeit finden!
Besonders gut verdienst du im Regelfall in großen Unternehmen, aber auch im Öffentlichen Dienst hast du gute Aussichten für überdurchschnittliche Einstiegsgehälter.