Mathematik, Naturwissenschaften
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Die Neurowissenschaften befassen sich mit dem Aufbau und der Funktionsweise von Nervensystemen und dem Gehirn. Wie entwickelt sich das Gehirn? Welche Alterungsprozesse durchläuft es? Was sind mögliche Erkrankungen? All diese Fragen spielen durch den demografischen Wandel eine immer gewichtigere Rolle für unsere Gesellschaft. Durch interdisziplinäre wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Gehirn erhoffen die Neurowissenschaften, neue Behandlungsansätze für neurologische Erkrankungen, wie bspw. Parkinson, zu entwickeln.
20 Hochschulen
Bachelor, Master
Deutsch, Englisch
3-6 Semester
Die junge Forschungsdisziplin der Neurowissenschaften ist interdisziplinär angelegt. Du beschäftigst dich mit naturwissenschaftlichen Inhalten aus der Biologie, der Chemie und der Physik, die dir dabei helfen, die Funktionsweise von Nervensystemen zu verstehen. Darüber hinaus wirst du aber auch in Grundlagen der Informatik, der Medizin und der Psychologie unterrichtet.
Diese zwei Ansätze haben zu zwei verschiedenen Schwerpunktsetzungen innerhalb der Neurowissenschaft geführt:
Bei den einzelnen Studiengängen werden diese Schwerpunktsetzungen deutlich. Daher solltest du vor Studienbeginn prüfen, welche Schwerpunkte die verschiedenen Angebote der Hochschulen haben und ob sie deinen Interessen entsprechen.
Abhängig von deinem Schwerpunktbereich sind zudem auch oft Praktika von unterschiedlicher Dauer vorgesehen.
Wichtig zu wissen: An vielen Hochschulen wird die wissenschaftliche Arbeit (noch) von Tiermodellen unterstützt. Du solltest also die Bereitschaft mitbringen, mit solchen Modellen ggf. zu arbeiten.
Für das Studium allgemein brauchst du die deutsche Hochschulzugangsberechtigung oder ein Äquivalent. Ein neurowissenschaftliches Bachelor-Studium ist äußerst selten. Jedoch gibt es eine Reihe von neurowissenschaftlichen Master-Studiengängen, für deren Aufnahme du in der Regel ein abgeschlossenes Studium der Biologie, Chemie, Psychologie oder Pharmazie benötigst. Je nach Spezialisierung des Masters werden teilweise aber auch Bachelorabschlüsse in den Bereichen der Gesellschafts- und Sozialwissenschaften, der Sprach- und Kulturwissenschaften oder der Linguistik akzeptiert. Bitte beachte dabei, dass die neurowissenschaftlichen Studiengänge sehr beliebt sind und häufig einer hohen örtlichen Zulassungsbeschränkung (Numerus clausus) unterliegen.
Die Neurowissenschaft wird traditionell an Universitäten unterrichtet und hat in den meisten Fällen im Master eine Regelstudienzeit von vier Semestern. Die entsprechenden Bachelorstudiengänge aus den teilweise benachbarten Bereichen sind in der Regel auf sechs Semester angesetzt.
Einige Studiengänge werden außerdem auf Englisch unterrichtet; in dem Fall sind Sprachkenntnisse nachzuweisen. Übrigens können auch bei deutschsprachigen Studiengängen Englischkenntnisse vorteilhaft sein bzw. dir nahegelegt werden, da wichtige Fachliteratur teilweise nur auf Englisch verfasst ist.
Da die Neurowissenschaften tendenziell eher an staatlichen Universitäten unterrichtet werden, fallen in den meisten Fällen keine Studiengebühren an. Wenn du ein Zweitstudium aufnehmen möchtest oder dich in einem Langzeitstudium siehst, dann solltest du bei der jeweiligen Uni nochmals nachschauen: In einigen Fällen werden dann nämlich Studiengebühren erhoben.
Ansonsten hast du die an den Hochschulen üblichen Semesterbeiträge zu entrichten. Diese Beiträge werden pro Semester an die Hochschule überwiesen und liegen ca. zwischen 100 und 400 EUR. Von den Kosten werden u. a. die Verwaltung, das Studierendenwerk und oft auch ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr bezahlt. Je nach Hochschulort kann dieses Ticket für die Stadt, die Region oder sogar für ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt.
Zusätzlich wirst du dich wahrscheinlich um deine Unterkunft kümmern müssen und feststellen, dass es preislich zwischen den deutschen Städten große Unterschiede gibt. In großen Städten ist Wohnraum oft knapp und teuer, während er in kleineren Städten vergleichsweise erschwinglich ist. In jedem Fall sind Studierendenwohnheime meist die günstigste Option. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess. Mittlerweile gibt es aber immer mehr Alternativen für kostengünstiges Wohnen: Bspw. kannst du dich erkundigen, ob in deiner Wunschstadt seriöse Wohnmöglichkeiten bei Gastfamilien angeboten werden. Auch Modelle wie „Wohnen für Hilfe“ sind immer häufiger zu finden. Achte hier jedoch darauf, dass du dich bei deiner Wahl wohl fühlst und genug Zeit für dein Studium übrig bleibt!
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Viele Absolventinnen und Absolventen der Neurowissenschaften arbeiten anschließend in der Forschung, sei es an Hochschulen, Forschungsinstituten oder der freien Wirtschaft. In letzteren ist besonders die Pharmabranche ein häufiger Arbeitgeber. Auch eine Tätigkeit im Klinischen Bereich ist denkbar. Während du dich im klinischen Bereich eher mit der Diagnostik und Behandlung von psychiatrischen Erkrankungen, bspw. in Kliniken und Krankenhäusern, beschäftigst, befasst du dich in der Pharmaindustrie tendenziell mit der Entwicklung von Medikamenten. Aber auch Arbeiten in der Laboranalyse oder Gutachter- und Sachverständigentätigkeit stehen dir offen.
Für die Pharmaindustrie, den klinischen Bereich oder den wissenschaftlichen Journalismus genügt auch oft schon der Bachelorabschluss. Für Führungspositionen brauchst du normalerweise mindestens den Masterabschluss.
Als Absolventin oder Absolvent der Neurowissenschaften bist du viel gefragt und kannst deswegen auch mit einem guten Gehalt rechnen. Mit steigendem Abschluss hast du im Regelfall auch bessere Gehaltsaussichten. Besonders gut bezahlt übrigens der pharmazeutische Bereich.