Ingenieurwissenschaften
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Die Geodäsie und das Vermessungswesen befassen sich mit der Erfassung des Lebensraums Erde durch Vermessungen vom Boden, aus der Luft und aus dem Weltraum sowie der Verarbeitung und Darstellung von Geoinformationen. Neben klassischen Messwerkzeugen wie Theodoliten, Laserscannern und Kameras kommen heute Informationssysteme, moderne Satellitentechnologie und digitale Fernerkundungssensoren zum Einsatz. Dieses Studiengebiet ist kein rein theoretisches Fach, sondern praktisch ausgerichtet.
26 Hochschulen
Bachelor, Master, Diplom
Deutsch, Englisch
3-10 Semester
Am Anfang deines Studiums beschäftigst du dich zunächst mit den mathematischen, physikalischen und rechtlichen Grundlagen; dazu gehört auch vermessungstechnisches Basiswissen wie die Vermessungskunde, vermessungstechnische Berechnungen, Landmanagement und CAD. Später lernst du mehr über die verwendeten Sensoren der Ingenieurvermessung, der Photogrammetrie und Fernerkundung sowie der Erdmessung und Satellitengeodäsie. Auch erhältst du Wissen über die Verfahren zur Auswertung und Visualisierung der aufgenommenen Daten. Spezialisierungen sind bspw. möglich im Bereich Webbasierte GIS, Dokumentation und Planung im Bauwesen sowie Mobile 3D-Vermessung.
Die auf diese Weisen gewonnenen Daten werden für Landkarten und Pläne verwendet, aber auch für ortsbezogene mobile Dienste oder Navigationssysteme.
Studiengänge im Bereich Vermessungswesen, Geodäsie sind in Deutschland im Regelfall nicht zulassungsbeschränkt. Um dich zu immatrikulieren, benötigst du somit nur die allgemeine Hochschulreife oder einen äquivalenten Abschluss.
Es werden keine fachspezifischen oder persönlichen Voraussetzungen gefordert. An einigen Hochschulen wird das Studium jedoch als sehr praxisbezogen beschrieben, weshalb du Interesse an praktischem Arbeiten mitbringen solltest. Zudem sind ein gewisses technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen von Vorteil, da gerade im Grundstudium erweiterte Kenntnisse in naturwissenschaftlichen Fachbereichen vermittelt werden.
Das Bachelorstudium mit einer Regelstudienzeit von sechs bis sieben Semestern wird größtenteils als Monobachelor angeboten. Teilweise besteht jedoch die Möglichkeit, das Fach mit einem weiteren Hauptfach oder einem Nebenfach zu kombinieren. Nach einer Orientierungsphase in den ersten Semestern müssen sich Studierende meist für einen Schwerpunkt entscheiden.
Ein studienbegleitendes Praktikum oder verpflichtendes Praxissemester sind an einigen Hochschulen vorgegeben. In anderen Studiengängen sind wiederum Projektarbeiten und praktische Erfahrungen essenzieller Bestandteil des Studienverlaufs.
Um ein Masterstudium zu beginnen, muss ein erster anerkannter Abschluss in einem fachnahen Bereich vorgelegt werden. Das Masterstudium dauert in der Regel zwischen drei und vier Semestern. Dabei wird das bereits erlangte Wissen vertieft und spezifiziert. Auch hier wird das theoretische Studium durch praxisbezogene Kursformate begleitet.
Das Studieren ist an den meisten staatlichen Hochschulen in Deutschland kostenlos. Meistens müssen Studierende zweimal im Jahr einen sogenannten Semesterbeitrag zwischen 100 und 400 EUR zahlen, um Verwaltungskosten und Kosten für das Studierendenwerk zu decken. Manchmal deckt dein Semesterbeitrag ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr ab oder du kannst ein ermäßigtes Verkehrsticket erwerben. Je nach Hochschulort kann dies für die Stadt, die Region oder sogar für ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt.
Die Miete wird auch einen wesentlichen Teil deiner Kosten während des Studiums ausmachen. Je nach Stadt, in der du studieren möchtest variiert diese stark. In großen Städten ist Wohnraum oft knapp und teuer, während er in kleineren Städten vergleichsweise erschwinglich ist. In jedem Fall sind Studierendenwohnheime meist die günstigste Option. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess.
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
In Deutschland gelten Bachelor- und Masterstudiengänge wie in vielen anderen Staaten mittlerweile als Standard. Im Falle des Studiums in Vermessungswesen, Geodäsie besteht jedoch an einigen wenigen Hochschulen noch die Möglichkeiten, auf Diplom zu studieren. Ein Diplomstudium sieht in diesem Studienfeld eine Regelstudienzeit von zehn Semestern vor und wird mit einer Diplomarbeit abgeschlossen.
Als Besonderheit des Studienfeldes ist zu nennen, dass zudem sehr viele alternative Studienformen angeboten werden. Neben den gängigsten Formen des Voll- und Teilzeitstudiums stehen berufsbegleitende sowie berufs- und praxisintegrierende Formate zur Auswahl. Zudem kann das Studium des Vermessungswesens, Geodäsie auch als Duales Studium absolviert werden.
Bei einem dualen Studium wird deine arbeitgebende Firma durch Kooperationsabkommen aktiv in das Studium und die Inhalte integriert. Dabei gibt es sowohl wöchentliche oder monatliche Block-Modelle als auch den Wechsel zwischen Arbeit und Studium an verschiedenen Tagen der Woche. Bei berufsbegleitenden und integrierenden Formaten kann das Studium parallel zu einer beruflichen Vollzeittätigkeit absolviert werden. Hierbei verlängert sich die Regelstudienzeit meist um das doppelte.
Absolventinnen und Absolventen des Studiums des Vermessungswesens, Geodäsie stehen eine Vielzahl spannender Berufsfelder offen. Sie können, je nach Spezialisierung, in Vermessungs- oder Planungsbüros, in der Softwareentwicklung oder in öffentlichen Behörden im Vermessungswesen arbeiten. Auch eine Beamtenlaufbahn etwa im vermessungstechnischen Verwaltungsdienst ist, je nach Bundesland, möglich. Zudem kannst du auch eine akademische Karriere inklusive Promotionsstudium beginnen.
Ebenso wie die Arbeitsmöglichkeiten gehen auch die Gehaltsoptionen weit auseinander. Durch eine direkte Festanstellung als Geodätin oder Geodät kannst du mit einem deutlich höheren Einstiegsgehalt rechnen als in der Beamtenlaufbahn oder während einer Promotion.