Ingenieurwissenschaften
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Die Umweltschutz- und Entsorgungstechnik oder auch verkürzt Umwelttechnik beschäftigt sich mit energiesparenden und effektiven Technologien zum Schutz von Wasser, Luft und Boden. Technische Methoden und Verfahren werden so gesteuert, dass umweltgefährdende Stoffe gar nicht erst entstehen können bzw. nachsorgend vermindert werden. Zu den Studienfeldern in diesem Bereich gehören die Abfallwirtschaft, Nachwachsende Rohstoffe und das Umweltingenieurwesen.
83 Hochschulen
Bachelor, Master, Diplom, Magister
Deutsch, Englisch
3-10 Semester
Der Fokus des Studienbereichs Umweltschutz- und Entsorgungstechnik liegt auf Umweltproblemen wie dem Klimawandel, Plastikmüll oder der Luftverschmutzung. Er beschäftigt sich mit technischen Lösungen für diese Probleme und verbindet Natur- und Ingenieurwissenschaften.
Du lernst, potenzielle und tatsächliche Umweltschäden zu erkennen und bewerten, sowie die Wahl der geeigneten Methoden zu deren Vermeidung oder Behebung. Dafür erwirbst du grundlegendes Wissen in der Technischen Mechanik und Konstruktion, der Verfahrenstechnik, Werkstofftechnik oder der Energietechnik. Auch Betriebswirtschaft und Umweltrecht können Thema deines Studiums sein.
Als Absolvent oder Absolventin entwickelst du Maßnahmen zum Boden-, Lärm- oder Gewässerschutz sowie Techniken zur effektiven Nutzung von erneuerbaren Energien.
Für das Studium sind gute Kenntnisse in Mathematik unerlässlich wie auch Interesse an Technik und Biologie, Chemie und Physik. Du solltest zudem Spaß daran haben, dich mit Zusammenhängen in der natürlichen Umwelt zu beschäftigen und Lösungen für effiziente und umweltfreundliche Technologien zu erarbeiten.
Formal benötigst du für ein Studium im Bereich Umweltschutz- und Entsorgungstechnik die Allgemeine Hochschulreife oder die Fachgebundene Hochschulreife. Mit einer Fachgebundenen Hochschulreife kannst du Studiengänge in diesem Bereich meist nur an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften/Fachhochschule studieren. Darüber hinaus kannst du mit ausgewählten praktischen Ausbildungen mit besonderen Qualifikationen an manchen Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen im Bachelor starten. Mit einer Allgemeinen Hochschulreife stehen dir für beide Hochschulformen die Türen offen.
Üblicherweise haben technische Studiengänge in Deutschland einen niedrigen NC oder sind vollständig zulassungsfrei. Diese Faustregel gilt auch für Studiengänge des Bereichs Umweltschutz- und Entsorgungstechnik. Dennoch unterscheiden sich die Zugangsvoraussetzungen von Hochschule zu Hochschule und Standort zu Standort und können nicht pauschal angegeben werden.
Vor deiner Bewerbung solltest du dir Gedanken darüber machen, ob du die Hands-On Mentalität bevorzugst oder eher daran interessiert bist, umwelttechnische Fragestellungen im theoretischen Kontext zu analysieren.
Du wirst Studiengänge mit einem Praxis-Fokus überwiegend an Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen finden. Dort wird dir ein breiteres Bild und Gesamtverständnis für Umwelttechnik vermittelt. Es ist zudem üblich, dass du während deines Studiums an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften/Fachhochschule ein Praktikumssemester absolvieren musst. Diese kannst du im Bereich Umwelttechnik beispielsweise bei Unternehmen oder Verbänden der Abfallwirtschaft, Automobilindustrie oder Energiewirtschaft absolvieren. Zudem bietet die Mehrheit der Hochschulen für angewandte Wissenschaft/Fachhochschulen Praktika im Labor an, bei denen du die gelernten Inhalte direkt an Versuchsaufbauten umsetzen kannst. Diese sind oft ein Pflichtbestandteil und Voraussetzung für das erfolgreiche Bestehen von Prüfungen.
Falls du deinen Fokus eher auf theoriebasierte Forschung legen möchtest, findest du jedoch auch ein umfassendes Angebot an Studiengängen im Bereich Umwelt- und Entsorgungstechnik an vielen Universitäten.
Unabhängig vom Hochschultyp wirst du sowohl im Bachelor als auch im Masterstudium die Möglichkeit haben, dich in Schwerpunktfächern wie beispielsweise Energietechnik bzw. -wirtschaft, Umweltanalytik und technischer Thermodynamik zu spezialisieren. Universitäten haben hierbei aufgrund ihrer Größe und der Drittmittelförderungen meist ein größeres Angebot.
Die Dauer von Studiengängen im Bereich Umweltschutz- und Entsorgungstechnik beläuft sich aufgrund des zusätzlichen Praxissemesters an Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen im Bachelor meist auf sieben Semester. An Universitäten beträgt die Regelstudienzeit in der Regel sechs Semester. Hier gibt es meistens keine Pflichtpraktikumssemester, aber natürlich kannst du auch hier Praktika absolvieren. Im Master sehen beide Hochschultypen meist kein Praxissemester vor. Je nach Hochschule beträgt die Studiendauer für einen Master in Umwelttechnik drei bis vier Semester.
Die Mehrheit aller Studienangebote im Bereich Umwelt- und Entsorgungstechnik sind an staatlichen Hochschulen zu finden. Dort werden meist keine Studiengebühren von dir verlangt. Allerdings musst du dort im Regelfall jedes Semester einen sogenannten Semesterbeitrag an die Hochschule überweisen. Die Höhe des Beitrags unterscheidet sich zwar nach Hochschule, er liegt jedoch üblicherweise zwischen 100 und 400 EUR pro Semester. Mit diesem Beitrag werden zum Beispiel die Studierendenwerke finanziert und manchmal auch ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. Je nach Hochschulort kann dies für die Stadt, die Region oder sogar für ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt.
Die Kosten für deinen Lebensunterhalt können nicht fest kalkuliert werden. Sie hängen davon ab, in welcher Stadt du studieren möchtest. In der Regel musst du in beliebten Städten mit höheren Lebenshaltungskosten rechnen. Da die Miete hier einen großen Teil ausmacht, solltest du dich im Voraus über kostengünstigere Angebote wie Wohngemeinschaften oder Studierendenwohnheime informieren. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess. Die letztendlichen monatlichen Kosten hängen jedoch auch von dir selbst ab. Informiere dich am besten über Wege wie du im Alltag Geld sparen kannst, um die Kosten herunterzuschrauben.
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Je nachdem ob du einen Bachelor oder Master anstrebst, wirst du dein Studium meist mit dem Abschluss Bachelor of Engineering oder Bachelor of Science bzw. Master of Science oder Master of Engineering beenden. Es gibt nur noch wenige Studiengänge in diesem Bereich, die mit dem Titel einer Diplom-Ingenieurin bzw. eines Diplom-Ingenieurs abschließen.
Aufgrund der Vielzahl an verschiedenen Studiengängen im Bereich Umweltschutz- und Entsorgungstechnik sind deine beruflichen Möglichkeiten und Perspektiven breit gefächert. Du findest Arbeitsplätze in Ingenieurbüros, in der Industrie, in der Forschung und Entwicklung oder in öffentlichen Einrichtungen wie bei Stadtwerken.
Je nach Spezialisierung bieten sich für dich weitere Möglichkeiten. Als Ingenieur bzw. Ingenieurin für Landschaftsökologie und Naturschutz kannst du beispielsweise die umweltschonende Nutzung der Land- und Forstwirtschaft oder von Freiflächen unterstützen. Du hast natürlich auch die Möglichkeit, in die Forschung und Lehre einzusteigen.
Auslandserfahrung, Freiwilligenarbeit bzw. Engagement oder Praktika, können dir dabei helfen, deine beruflichen Ziele für dich selbst zu definieren und potenzielle Arbeitgeber von dir zu überzeugen.
Als Umwelttechnikerin und Umwelttechniker kannst du mit einem mittleren bis guten Einstiegsgehalt rechnen, das mit einigen Jahren Berufserfahrung merklich ansteigen kann.
Übrigens: Anders als viele andere ingenieurswissenschaftliche Fachgebiete, hält die Umwelttechnik mit einem Frauenanteil von ca. 40% unter den Berufstätigen den Rekord!