Ingenieurwissenschaften
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Physikalische Technik übt eine Brückenfunktion aus zwischen physikalischer Forschung, technischer Entwicklung und Anwendung. Die Ingenieurinnen und Ingenieure dieser Studienrichtung befassen sich somit mit der Umsetzung physikalischer Erkenntnisse in neuartige Verfahren und Produkte. Mit deinem Abschluss öffnen sich dir die Türen der Entwicklungsabteilungen von Industrieunternehmen in vielen Branchen.
34 Hochschulen
Bachelor, Master
Deutsch, Englisch
3-8 Semester
Studierende der Physikalischen Technik werden fächerübergreifend ausgebildet. Zunächst wird die Physik in ihrer ganzen Breite vermittelt. Dazu gehört Mechanik, Wärmelehre, Elektrodynamik, Optik sowie Atom-, Kern- und Festkörperphysik. Die Nebenfächer Mathematik, Chemie und Informatik nehmen ebenfalls einen großen Raum ein.
Auf der Basis dieses umfassenden fachlichen Fundaments können die Studierenden je nach Studiengang und Hochschule verschiedene Vertiefungsrichtungen wählen. Dazu zählen die technische Optik, die Lasertechnik, die Materialwissenschaft, die Messtechnik oder auch die Simulations- und Mikrocomputertechnik etc.
Die Studiengänge sind im Bachelor oft für sechs bis sieben Semester angelegt und im Master für drei bis vier Semester. Unabhängig von der Regelstudienzeit sind bei den meisten Studiengängen intensivere Praxiseinheiten oder Projektarbeiten integriert – manchmal sind sogar ganze Praxissemester vorgesehen. Für das Studium im Bereich der Physikalischen Technik solltest du demnach vor allem Freude und Neugier für die physikalischen Forschungsgebiete und Anwendungen mitbringen, doch auch Entwicklungskreativität sowie ein analytisches Denken werden dir zu einem erfolgreichen Studium verhelfen. Außerdem sind auch Englischkenntnisse von Vorteil, da Fachliteratur teilweise nur auf Englisch vorzufinden ist oder einzelne Vorlesungen auf Englisch abgehalten werden.
Viele Studiengänge im Bereich der Physikalischen Technik sind zulassungsfrei. In diesen Fällen brauchst du nur die allgemeine bzw. fachgebundene Hochschulreife, die (technische) Fachhochschulreife oder ein Äquivalent. Wenn du diese Hochschulzugangsberechtigungen nicht hast, dann akzeptieren einige Hochschulen auch eine Berufserfahrung im studienrelevanten Bereich als Zulassungsvoraussetzung.
Einige Studiengänge sind zulassungsbeschränkt. Es kann also vorkommen, dass du neben der Hochschulzugangsberechtigung einen Numerus clausus (NC) erfüllen musst, ein Vorpraktikum absolviert haben sollst oder an einem hochschuleigenen Zulassungsverfahren teilnehmen wirst. Wenn der Studiengang komplett auf Englisch stattfindet, wirst du außerdem deine Englischsprachkenntnisse nachweisen müssen.
Übrigens: Falls ein Vorpraktikum als Voraussetzung gestellt wird, du aber noch keine Gelegenheit hattest, dieses zu absolvieren, musst du dir keinen Stress machen. Manche Hochschulen erlauben auch das Praktikum während des Studiums nachzuholen. Trotzdem ist es empfehlenswert, mindestens einen Großteil des Praktikums vor dem Studium zu absolvieren, da während des Studiums neue Inhalte und Aufgaben auf dich zukommen werden.
Wenn du dich für ein Studium an einer staatlichen Hochschule entscheidest, dann kannst du damit rechnen, dass du nur Semesterbeiträge zahlen musst. Mit den Beiträgen werden bspw. die Verwaltung und das Studierendenwerk bezahlt. Manchmal deckt dein Semesterbeitrag ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr ab oder du kannst ein ermäßigtes Verkehrsticket erwerben. Je nach Hochschulort kann dies für die Stadt, die Region oder sogar für ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt. Außerdem solltest du auch Ausgaben für Literatur, Exkursionen oder Laborarbeiten einplanen – diese sind aber in der Regel mit überschaubaren Mehrkosten verbunden.
Tipp: An staatlichen Hochschulen gibt es zwar kaum Studiengebühren, beachte allerdings trotzdem, dass Ausnahmen vorkommen können! Wenn du dir unsicher bist, ob dein Wunschstudiengang gebührenpflichtig ist, kannst du bei der jeweiligen Hochschule einfach nachfragen. Private Hochschulen haben übrigens im Regelfall immer Studiengebühren.
Außerhalb der Ausgaben für die Hochschule und das Studium an sich, solltest du auch die Kosten für die Miete und den Lebensunterhalt beachten. Die Miete variiert je nach Stadt, in der du studieren möchtest. In großen Städten ist Wohnraum oft knapp und teuer, während er in kleineren Städten vergleichsweise erschwinglich ist. In jedem Fall sind Studierendenwohnheime meist die günstigste Option. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess. Zu den Lebenshaltungskosten gehören bspw. Essen, Klamotten sowie Drogerieartikel. Aber auch Hobbys oder Internetkosten und Krankenkassenbeiträge sollten berücksichtigt werden.
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Die Absolventinnen und Absolventen der Physikalischen Technik sind Generalisten, denen ein breites Spektrum von Branchen offensteht, das von der Automobil- und Elektroindustrie über die optische Industrie bis hin zur Biotechnologie reicht. Auch die Luft- und Raumfahrtindustrie, die Bio- und Medizintechnik oder Umwelt- und Energiewirtschaft sind mögliche Einsatzbereiche. Dein zukünftiges Aufgabengebiet kann die Auslegung, Berechnung, Konstruktion und Inbetriebnahme von physikalisch-technischen Geräten sein oder auch die Analyse und Simulation von technischen Systemen mit Hilfe mathematischer Modelle. Auch bei der Entwicklung neuer Mess-, Prüf- und Fertigungsverfahren kannst du mitarbeiten. Außerdem kannst du Tätigkeiten im technischen Marketing sowie Vertrieb ausüben oder in der Projektplanung und im Managementbereich arbeiten.
Da viele dieser Branchen für die Wirtschaft sehr wichtig sind und auch bedeutend bleiben werden, hast du mit einem Abschluss der Physikalischen Technik sehr gute Berufschancen. Auch in der Zukunft ist eine positive Arbeitsmarktsituation für den Bereich der Physikalischen Technik sehr wahrscheinlich. In der Regel verdienen Berufseinsteigende deswegen ein durchschnittliches bis überdurchschnittliches Gehalt. Beachte dabei, dass deine Bezahlung u. a. von der jeweiligen Branche, der Größe des Unternehmens und deinem Abschluss abhängig ist.