Ingenieurwissenschaften
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Die meisten Lebensmittel im Supermarkt sind industriell hergestellt. Dafür werden landwirtschaftlich produzierte Rohstoffe wie Getreide vielfältig verarbeitet und chemisch, physikalisch oder auch mikrobiologisch verändert. Die Lebensmitteltechnologie als interdisziplinäre und vor allem praxisnahe Ingenieurwissenschaft sorgt z. B. dafür, dass heute glutenfreies Brot praktisch in jedem Supermarkt verkaufsfertig im Regal liegt.
28 Hochschulen
Bachelor, Master, Diplom, Staatsexamen
Deutsch, Englisch
3-10 Semester
In diesem Studienbereich wird die gesamte Lebensmittelkette nach technologischen, technischen, ökonomischen und naturwissenschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet. Das Ziel ist dabei oft, dass Lebensmittel haltbarer und sicherer werden, aber qualitativ hochwertig bleiben. Außerdem sollen innovative Lebensmittel produziert werden, die die Kundschaft ansprechen oder Nahrungsmittelallergien abdecken oder dem Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit entsprechen.
Studiengänge in der Lebensmitteltechnologie bieten den Studierenden eine praxisnahe Ausbildung auf wissenschaftlicher Grundlage. Dabei werden physikalische, chemische, mikrobiologische, prozesstechnische, aber auch juristische und betriebswirtschaftliche Aspekte bei der Produktion von Lebensmitteln berücksichtigt. Eine eigene Schwerpunktsetzung ist möglich, z. B. in den Bereichen Verfahrenstechnik, Trocknungstechnik, Bioverfahrenstechnik, Umwelttechnik etc. Grundsätzlich solltest du daher großes Interesse an Technik und Naturwissenschaften mitbringen.
Zu den Studienfeldern der Lebensmitteltechnologie zählen auch die Getränketechnologie und das Brauwesen.
Studiengänge, die mit einem Diplom abschließen, sind in diesem Bereich eher selten geworden; es gibt aber noch ein paar. Was die Abschlüsse betrifft, kannst du meistens einen Bachelor/Master of Engineering oder einen Bachelor/Master of Science erwerben. Für einen Bachelorabschluss brauchst du meist ca. sechs bis sieben Semester, einen Master kannst du dann in drei bis vier Semestern erhalten.
Die Bewerbungsvoraussetzungen für ein Bachelorprogramm im Bereich Lebensmitteltechnologie unterscheiden sich stark je nach Hochschule. Bei manchen benötigst du eine Hochschulzugangsberechtigung äquivalent zum deutschen Abitur; bei anderen reicht ein Fachabitur, ein Meisterabschluss oder sogar eine rein berufliche Qualifikation (ohne Abitur) in einem fachlich verwandten Bereich. Weitere Zulassungsbeschränkungen bei den Bachelorprogrammen, wie z. B. ein Numerus clausus (NC), sind eher selten.
Um dich für ein Masterprogramm in Lebensmitteltechnologie zu bewerben, musst du meist nachweisen, dass du einen thematisch relevanten Bachelorabschluss hast. Bei manchen Hochschulen kommt eine Mindestnote im guten Bereich hinzu.
Insgesamt macht es also Sinn, dass du dich frühzeitig bei den einzelnen Studiengängen informierst, welche Vorbedingungen du erfüllen musst. Das kannst du direkt hier über My GUIDE tun!
Auch die Vorgaben hinsichtlich eines Praktikums sind unterschiedlich. Durchschnittlich wird ein sechs- bis achtwöchiges Praktikum verlangt; manchmal vor der Studienbewerbung, manchmal bis zum vierten Fachsemester oder auch erst für den erfolgreichen Abschluss. Generell wird in diesem Studiengang die Praxiserfahrung großgeschrieben. Daher sind auch duale Studiengänge eine Option für dich, wenn du mit einem Bein gleich im Berufsleben stehen möchtest. Auch Fernstudiengänge werden in Deutschland im Bereich der Lebensmitteltechnologie angeboten, wenn du zeitlich und örtlich flexibel bleiben möchtest.
Lebensmitteltechnologie wird nicht an allen Hochschulen in Deutschland angeboten, dennoch hast du die Wahl zwischen Universitäten, Technischen Universitäten oder auch Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen. Das Gute an einem Studium in Deutschland: an einer staatlichen Hochschule musst du eigentlich nie Studiengebühren zahlen! Davon gibt es ein paar Ausnahmen, aber wenn du flexibel bleibst was deinen zukünftigen Studienort betrifft, findest du eigentlich immer einen Studienplatz ohne Studiengebühren. Ganz kostenlos ist das Studium übrigens nicht, aber es fallen meist nur ca. 100 bis 400 EUR pro Semester an; das ist der sogenannte Semesterbeitrag. Manchmal deckt dieser ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr ab oder du kannst ein ermäßigtes Verkehrsticket erwerben. Je nach Hochschulort kann dies für die Stadt, die Region oder sogar für ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt. An privaten Hochschulen hingegen musst du mit hohen Studiengebühren rechnen.
Auch deine anderen Kosten hängen stark von deinem Studienort ab. In großen Städten oder in bei Studierenden besonders beliebten Städten musst du mit deutlich höheren Mieten rechnen als in kleinen und weniger angesagten Studienorten. In jedem Fall sind Studierendenwohnheime meist die günstigste Option. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess.
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Mit einem Abschluss in Lebensmitteltechnologie kannst du die Verantwortung in einem breiten Aufgabenspektrum übernehmen: von Auswahl und Einkauf der Rohstoffe, über die Planung von Produktionsanlagen bis hin zur Qualitätssicherung der Endprodukte.
Über die einschlägigen Branchen hinaus kannst du aufgrund deines breit angelegten Qualifikationsprofils, das auch Kenntnisse aus dem klassischen Maschinenbau und Kompetenzen aus der Lebensmittelbranche umfasst, auch in benachbarten Industriezweigen, wie z. B. pharmazeutischen Unternehmen oder der Kosmetikindustrie tätig werden. Oder du findest einen Arbeitsplatz in einer Behörde, bspw. im Bereich der Lebensmittelüberwachung oder der Gewerbeaufsicht.
Wenn du dich in deinem Studiengang auf Getränketechnologie und Brauwesen spezialisiert hast, kannst du in der allgemeinen Getränkeherstellung arbeiten bzw. Bier brauen. Aber auch hier beschäftigst du dich mit dem Einkauf und der Beurteilung von Rohstoffen, der optimalen Organisation der Produktionsschritte, den Qualitätssicherungssystemen, den Produktionsanlagen und natürlich der Entwicklung von neuen Getränken.
Dein mögliches Einstiegsgehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab, u. a. der Branche, der Funktion, der Unternehmensgröße oder auch der Region.