Ingenieurwissenschaften
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Architektinnen und Architekten befassen sich mit dem Planen, Entwerfen und Gestalten von Bauwerken – von Wohnhäusern bis hin zu Industriebauten. Das Studium der Architektur kombiniert daher künstlerische Kreativität mit grundlegendem Wissen in den Bereichen Physik, Mathematik und Bautechnik, da die ästhetische Gestaltung der Gebäude eine ebenso wichtige Rolle wie ihre funktionale, technische und wirtschaftliche Seite spielt.
85 Hochschulen
Bachelor, Master, Abschlussprüfung, Diplom
Deutsch, Englisch
2-11 Semester
Wenn du dich für ein Architekturstudium entscheidest, verbinden sich die Wissensfelder Kunst und Technik. Du lernst, den Entwurfsprozess mit Hilfe klassischer und digitaler Werkzeuge durchzuführen und relevante Materialien und Werkstoffe richtig einzuschätzen und sie mit verschiedenen Konstruktionsweisen zu kombinieren. Die Grundlagen von Statik und Bauphysik sind genauso wichtig wie die energieeffiziente Planung von Gebäuden und auch baugeschichtliche Kenntnisse.
Zum Studienbereich Architektur zählen auch die Denkmalpflege und die Innenarchitektur, sodass du dich im Studium auch auf die technische, baukünstlerische, wirtschaftliche und ökologische Planung und Gestaltung von Innenräumen oder die Instandhaltung und Sanierung von Baudenkmälern spezialisieren kannst.
Das Studium ist meist stark praxisorientiert. Du wendest dein Wissen frühzeitig in Projekten oder auch während Praktika bspw. im Baugewerbe oder in Architekturbüros an. So knüpfst du auch erste Kontakte fürs Berufsleben.
Das Studium der Architektur wird sowohl an Universitäten, an Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen als auch an Kunsthochschulen angeboten. Um an einer Universität studieren zu können, musst du Abitur (bzw. das internationale Äquivalent) haben, bei Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen ist mindestens ein Fachabitur (bzw. das internationale Äquivalent) nötig. Für ein Masterstudium musst du zusätzlich auch ein fachlich passendes Bachelorstudium vorweisen. Was als passend gewertet wird, entscheidet die jeweilige Hochschule.
Ob der Studiengang zulassungsbeschränkt ist, variiert ebenfalls von Hochschule zu Hochschule. Teilweise musst du auch an einem Auswahlverfahren/Eignungsverfahren teilnehmen, ein Vorpraktikum nachweisen oder deine künstlerisch-gestalterischen Fähigkeiten in einer Bewerbungsmappe mit eigenen Zeichnungen nachweisen. Letzteres wird vor allem der Fall sein, wenn du dich für einen eher künstlerisch ausgerichteten Studiengang interessierst, der häufig an Kunsthochschulen angeboten wird.
Wie du siehst, lohnt es sich verschiedene Studiengänge an unterschiedlichen Einrichtungen anzusehen, damit du das richtige für dich finden kannst. Einen Überblick über das Angebot deutscher Hochschulen kannst du dir gleich hier auf My GUIDE verschaffen.
Ein Architekturstudium wird in der Regel auf Bachelor- und Masterniveau angeboten. Ganz vereinzelt kannst du in diesem Fach noch auf Diplom studieren, hier musst du mit mindestens zehn Semestern Studiendauer rechnen. Einen Bachelorabschluss hast du hingegen meist nach sechs bis acht Semestern in der Tasche, für einen Master musst du in der Regel mit vier weiteren Semestern rechnen.
An den meisten staatlichen Hochschulen in Deutschland werden keine Studiengebühren fällig. Trotzdem solltest du die Angebote genau prüfen: Ganz vereinzelt werden doch Gebühren erhoben, vor allem für Masterstudiengänge. An privaten Hochschulen, deren Anzahl in den letzten zwanzig Jahren in Deutschland stark zugenommen hat, werden immer Gebühren, teilweise von mehreren Hundert Euro im Monat, fällig.
An allen staatlichen und teilweise auch an den privaten Hochschulen musst du Semesterbeiträge entrichten. Diese Beiträge liegen je nach Hochschule zwischen 100 und 400 EUR und finanzieren u. a. die Verwaltung und das Studierendenwerk. Manchmal decken sie auch ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr ab oder du kannst ein ermäßigtes Verkehrsticket erwerben. Je nach Hochschulort kann dies für die Stadt, die Region oder sogar für ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt.
Dein größter persönlicher Kostenfaktor wird die Miete sein. In einigen Städten, vor allem in Ostdeutschland oder neueren Hochschulstädten, ist es recht einfach, eine günstige Unterkunft zu finden. In anderen Städten, vor allem in attraktiven Großstädten und beliebten, altehrwürdigen Studierendenstädten, musst du für ein Zimmer hingegen recht tief in die Tasche greifen. In jedem Fall sind Studierendenwohnheime meist die günstigste Option. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess. Alle weiteren Kosten hängen auch von deinem persönlichen Lebensstil ab.
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Um dich nach deinem Studium Architekt bzw. Architektin nennen zu dürfen, ist übrigens eine Mitgliedschaft in einer Architektenkammer erforderlich. Dafür musst du ein abgeschlossenes Vollzeitstudium der Architektur mit einer Mindestlänge von acht Semestern sowie eine mindestens zweijährige relevante Berufspraxis vorweisen. Ein Bachelor-Abschluss genügt hierfür in der Regel also nicht. Im Detail unterscheiden sich die Regelungen von Bundesland zu Bundesland, weshalb du dich schon frühzeitig damit vertraut machen solltest. So stellst du sicher, dass deine Bachelor-Master-Kombination im Nachhinein auch von der für dich interessanten Kammer anerkannt wird. Übrigens: Auch in der Architektur sind ein duales Studium oder auch ein Fernstudium möglich. Jedoch solltest du hier noch vorsichtig sein. Die Bundesarchitektenkammer weist darauf hin, dass ein solches Studium aktuell nicht genügt, um eine Mitgliedschaft in der Architektenkammer zu erhalten.
Lange Zeit hatten Architektinnen und Architekten einen recht schwierigen Berufseinstieg, vor allem im Vergleich mit anderen Absolventinnen und Absolventen aus den Ingenieurwissenschaften. Inzwischen haben sich die Chancen deutlich verbessert und man muss keine große Angst haben, keinen Job zu finden. Aber auch wenn die Arbeitslosenquote unter Architektinnen und Architekten inzwischen gering ist, die Konkurrenz um Stellen, Aufträge und Ausschreibungen ist nach wie vor groß. Auch beim Entgelt liegen Architektinnen und Architekten unter den sonst vergleichsweise hohen Gehältern der Ingenieurwissenschaften.
Architektinnen und Architekten arbeiten sowohl in der gewerblichen Wirtschaft wie bspw. in Bauunternehmen oder Immobilienfirmen, im öffentlichen Dienst oder natürlich in Architektur- oder (Stadt-)Planungsbüros. Viele Absolventinnen und Absolventen wählen auch den Schritt in die Selbstständigkeit und arbeiten entweder freiberuflich oder gründen ein eigenes Büro.