Gesellschafts- und Sozialwissenschaften
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Armut, Fluchtbewegungen oder viele andere gesellschaftliche Probleme erfordern sozialarbeiterisches Handeln. Dieses Handeln hat zum Ziel, gefährdete Menschen darin zu unterstützen, ihr Leben zu gestalten und sich in die Gesellschaft zu (re-)integrieren. Dabei folgt es auch einem präventiven Ansatz, mit dem verhindert werden soll, dass Menschen überhaupt in wirtschaftliche, soziale und psychologische Notlagen geraten.
129 Hochschulen
Bachelor, Master
Deutsch, Englisch
2-14 Semester
Der Studienbereich zählt zu den angewandten Wissenschaften. Es werden Theorien und Methoden vermittelt, die dir als Grundlagen dienen, um Menschen in Problemlagen zu beraten. Der Studiengang Soziale Arbeit ist generalistisch angelegt. Die späteren Einsatzfelder reichen daher von der Familienberatung über die Flüchtlingshilfe bis zum Streetworking.
Beim Studium der Sozialpädagogik stehen hingegen die Aspekte Bildung und Erziehung im Vordergrund und auch die späteren Einsatzbereiche fokussieren darauf.
Das Heilpädagogik-Studium rückt die erziehungswissenschaftlichen Aspekte in den Vordergrund. Es geht vor allem darum, benachteiligte Menschen in die Gesellschaft zu integrieren.
Die Studiengänge verbindet, dass Kenntnisse aus Disziplinen wie der Psychologie oder der Pädagogik sowie auch Grundlagen der Rechtswissenschaften vermittelt werden. Mit ihren Praxisphasen sind sie auch sehr praxisnah. Je nach den Studieninhalten und der Dauer der Praxiseinheiten haben die jeweiligen Studiengänge recht unterschiedliche Regelstudienzeiten. Aber in den meisten Fällen kannst du für einen Bachelor mit sechs bis acht Semestern rechnen und für einen Master mit drei bis fünf.
Für deine spätere Arbeit benötigst du hohe soziale Kompetenzen, wie bspw. Empathie oder Konfliktfähigkeit, und musst psychisch belastbar sein.
Für ein Studium im Bereich soziale Arbeit/Heilpädagogik brauchst du in der Regel eine allgemeine bzw. fachgebundene Hochschulreife, eine Fachhochschulreife oder ein Äquivalent. Falls du einen dieser Abschlüsse nicht nachweisen kannst, erkundige dich auf jeden Fall bei deiner Wunschhochschule: Manchmal werden nämlich auch Fachschulabschlüsse, Fortbildungsabschlüsse oder Berufsausbildungen inklusive Berufserfahrung in studienrelevanten Bereichen akzeptiert. Diese Abschlüsse müssen natürlich staatlich anerkannt sein.
Weitere Zulassungsbeschränkungen können z. B. in Form von hochschuleigenen Zulassungsverfahren (u. a. Auswahlverfahren oder Eignungsprüfungen) vorkommen. Außerdem haben manche Studiengänge, insbesondere im Master, einen Numerus clausus (NC). Der NC liegt meistens im Zweierbereich. Für die Bewerbung musst du zudem manchmal ein studienrelevantes Praktikum vorweisen.
Einige Masterstudiengänge verlangen übrigens den Nachweis bestimmter Inhalte aus dem Bachelor. Außerdem kann es auch vorkommen, dass Kenntnisse in einer oder mehreren Fremdsprachen erwartet werden; das kommt allerdings vergleichsweise selten vor.
Achtung: Die Art die Zulassung kann wirklich sehr unterschiedlich sein. So kann es z. B. vorkommen, dass auch Videobewerbungen stattfinden, die du hochladen musst. Erkundige dich bei deiner Wunschhochschule deswegen rechtzeitig nach den Zulassungsvoraussetzungen, dem Bewerbungsverfahren sowie den Erwartungen während des Studiums.
Eine gute Nachricht zum Schluss: Es gibt auch komplett zulassungsfreie Studiengänge!
Staatliche Hochschulen: In den meisten Fällen werden dir an staatlichen Hochschulen keine Studiengebühren begegnen. Dafür gibt es in der Regel sog. Semesterbeiträge. Für die Beiträge kannst du mit zwischen ca. 100 und 400 EUR pro Semester rechnen. Von dem Geld bezahlen die Hochschulen u. a. die Studierendenwerke sowie häufig auch dein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr. Je nach Hochschulort kann dieses Ticket in der Stadt, der Region oder sogar in ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt. Bitte beachte, dass es hinsichtlich der Studiengebühren auch bei staatlichen Hochschulen Ausnahmen gibt!
Private/kirchliche Hochschulen und Fernstudium: Durch die Studiengebühren von meistens mehreren Hundert Euro im Monat, solltest du für diese Studienformen mit deutlichen Mehrkosten rechnen. Es gibt aber bspw. auch viele kirchliche (Privat-)Hochschulen, die keine Studiengebühren verlangen.
Duales Studium: Hier werden die Studiengebühren oft von den Firmen übernommen, sodass für dich keine Extrakosten entstehen. Beachte jedoch, dass bspw. ein berufsbegleitender Studiengang kein duales Studium ist. Berufsbegleitende Studiengänge können teilweise auch Geld kosten, müssen es aber nicht.
Neben den Kosten für die Hochschulen solltest du bspw. auch die Ausgaben für die Miete und deinen Lebensunterhalt beachten. Wie viel Geld du hierfür einplanen solltest, kommt u. a. stark auf die Stadt an, in der du studieren möchtest, sowie auf deinen Lebensstil bzw. deine Möglichkeiten. In großen Städten ist Wohnraum oft knapp und teuer, während er in kleineren Städten vergleichsweise erschwinglich ist. In jedem Fall sind Studierendenwohnheime meist die günstigste Option. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess.
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Mit einem Abschluss in den Bereichen soziale Arbeit und Heilpädagogik hast du verschiedene Tätigkeitsmöglichkeiten zur Auswahl. Du kannst bspw. im öffentlichen Dienst, in sozialen und kirchlichen bzw. religiösen Einrichtungen, in gemeinnützigen Vereinen und Stiftungen, in Kindertagesstätten, Sonderschulen, aber auch bspw. in Rehabilitationszentren oder Forschungseinrichtungen Anstellung finden. Auch die Selbstständigkeit ist eine Option.
Zudem stehen dir im Bildungsbereich Arbeiten z. B. in der politischen und kulturellen Bildung, in der Kinder-, Familien- und Erwachsenenbildung sowie in der Gesundheitsbildung zur Verfügung.
Du kannst auch beratende Tätigkeiten in der Erziehungs-, Sozial- und Migrationsberatung sowie in der Suchtberatung ausüben. Auch die Sozial- und Altenhilfe sind potenzielle Arbeitsbereiche.
Wenn du staatlich anerkannte/r Sozialarbeiterin bzw. Sozialarbeiter werden möchtest, ist oft (je nach Studiengang, Hochschule und Bundesland) im Anschluss des Studiums die Absolvierung eines Anerkennungsjahres nötig. Erkundige dich auch hierzu am besten an deiner Wunschhochschule.
Je nachdem in welchem Bereich du nach deinem Abschluss arbeiten möchtest, kann dein Gehalt unterschiedlich ausfallen. Im öffentlichen Dienst sind die Gehälter an die öffentlichen Tarife gebunden und somit sehr transparent. In der freien Wirtschaft dagegen hast du als Sozialarbeiterin/Heilpädagogin bzw. Sozialarbeiter/Heilpädagoge oft ein etwas niedrigeres Gehalt. Mit einem Master steigen aber auch hier deine Gehaltsaussichten.