Agrar- und Forstwissenschaften
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Der Klimawandel stellt auch die Produktion von Lebensmitteln vor neue Herausforderungen. Welche Nutzpflanzen werden in Zukunft auf unseren Böden gedeihen? Und wie kann man die Haltung von Nutztieren ökologischer und auch artgerechter ausrichten? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigst du dich in einem Studium der Agrarwissenschaften. Das Studium ist interdisziplinär aufgebaut und du kommst mit ökonomischen, technischen, biologischen und auch sozialwissenschaftlichen Themen in Berührung.
31 Hochschulen
Bachelor, Master
Deutsch, Englisch
3-9 Semester
Die Agrarwissenschaften umfassen eine ganze Reihe von verschiedenen Studienrichtungen, wie unter anderem:
In nahezu allen Studiengängen befasst du dich mit der Pflanzenproduktion, in einigen auch mit der Tierproduktion. Du lernst naturwissenschaftliche Grundlagen unter anderem aus der Biologie oder der Zoologie kennen. Darunter fällt bspw. die Nutzung von Böden und die artgerechte Haltung von Tieren. Zudem befasst du dich mit wirtschaftswissenschaftlichen Inhalten, wie Vermarktung, Unternehmensführung oder Produktqualität. Auch sozialwissenschaftliche Aspekte werden gelehrt. Immerhin sollst du nach dem Studium große globale Probleme wie den Klimawandel, die Ernährungssicherung und den Umweltschutz bei deinen Entscheidungen mit im Blick haben.
Charakteristisch sind auch die häufig obligatorisch eingebauten Praktika in die Studiengänge, die sowohl an Universitäten als auch an Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Fachhochschulen angeboten werden. Gerade wenn du selbst keinen landwirtschaftlichen Hintergrund hast, solltest du am besten schon vor deinem Studium ein Praktikum absolvieren oder auf eine andere Art versuchen, konkrete Einblicke in die Landwirtschaft zu gewinnen, bspw. mit einer Lehre. Damit kannst du bereits im Vorfeld lernen, Zusammenhänge zu verstehen und so später Inhalte deines Studiums richtig einordnen. Je nachdem, was für ein Praktikum du machst und für welchen Studiengang du dich entscheidest, kann es dir vielleicht angerechnet werden. Damit kann sich dein Studium entsprechend um die Praxisphasen verkürzen.
Auch wenn – wie gesagt – ein Vorpraktikum dringend empfohlen wird, ist es meistens keine Pflicht, um für einen Studiengang in diesem Bereich zugelassen zu werden. Die wichtigste Voraussetzung ist Interesse an der Landwirtschaft und an verwandten Bereichen wie bspw. Umwelt, Natur, Agrarpolitik etc. Zusätzlich musst du deine Hochschulzugangsberechtigung vorlegen können, diese kann auch über eine bestimmte berufliche Vorbildung abgedeckt werden.
Weitere Zulassungsbeschränkungen wie z. B. ein NC, also eine Mindestnote in deinem letzten Abschluss, sind eher selten.
Egal ob du dich für ein Studium an einer Universität oder Hochschule für angewandte Wissenschaften/Fachhochschule entscheidest, wirst du deinen Studiengang vermutlich mit einem Bachelor oder Master abschließen. Diplomstudiengänge werden aktuell in den Agrarwissenschaften nicht angeboten.
Ein Bachelorstudium dauert meist sechs oder sieben Semester, ein Masterstudium meist vier Semester. Je nach Länge der Praxisphasen oder ob du diese bereits vor dem Studium erbracht hast, kann sich die Studienzeit auch verkürzen oder verlängern.
Wenn du dich für bestimmte Teilbereiche der Agrarwissenschaften wie bspw. Agrarmanagement interessierst, kannst du auch dual studieren. Der Vorteil an einem dualen Studium ist, dass du nebenher gleich dein erstes Geld verdienen kannst. Gleichzeitig gewinnst du viel tiefere Einblicke in die Praxis und kannst deine Chancen erhöhen, gleich direkt nach deinem Abschluss in eine feste Stelle übernommen zu werden.
Wenn du dich für einen Studiengang an einer staatlichen Hochschule entscheidest, wirst du vermutlich keine Studiengebühren zahlen müssen. Das ist in Deutschland selten und wenn dann nur für einzelne Masterstudiengänge der Fall. Ausnahmen kann es geben, wenn du nicht aus einem EU-Land stammst oder sehr lange studierst. Auch Angebote von Privathochschulen sind stets kostenpflichtig. Am besten du informierst dich vorab gründlich bei deiner Wunschhochschule – den Kontakt kannst du gleich hier über My GUIDE anstoßen!
Während es praktisch keine Studiengebühren gibt, musst du jedes Semester den sog. Semesterbeitrag an deine Hochschule überweisen. Das sind meistens zwischen 100 und 400 EUR, also wirklich wenig im internationalen Vergleich. Manchmal deckt dein Semesterbeitrag ein Ticket für den öffentlichen Nahverkehr ab oder du kannst ein ermäßigtes Verkehrsticket erwerben. Je nach Hochschulort kann dies für die Stadt, die Region oder sogar für ganz Deutschland gültig sein. Erkundige dich am besten vor Ort, ob es aktuell solch ein Angebot gibt.
Eines solltest du bei der Wahl deines Studiengangs im Hinterkopf haben: Die Lebenshaltungskosten unterscheiden sich in Deutschland je nachdem in welcher Stadt du studierst. Die Miete variiert je nach Stadt, in der du studieren möchtest. In großen Städten ist Wohnraum oft knapp und teuer, während er in kleineren Städten vergleichsweise erschwinglich ist. In jedem Fall sind Studierendenwohnheime meist die günstigste Option. Sobald du dich für deine Wunschstadt entschieden hast, solltest du mit der Suche beginnen, da die Plätze in Wohnheimen schnell vergeben sein können. Im Wohnheimfinder des DAAD findest du für die meisten Hochschulstädte Informationen zu den Wohnheimen vor Ort und zum Bewerbungsprozess. Auch ein Café- oder Restaurantbesuch kann in einer Großstadt wesentlich teurer sein als in einer Kleinstadt.
Um dein Studium in Deutschland zu finanzieren, solltest du dich auch über Stipendien informieren. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Stipendienprogrammen und nicht immer sind hervorragende Noten entscheidend. Hier kannst du mehr zum Thema Stipendien erfahren und passende Angebote findest du auch direkt auf My GUIDE.
Das Studium der Agrarwissenschaften bereitet nicht exklusiv auf eine Tätigkeit als Landwirtin und Landwirt vor. Dir stehen sehr vielfältige Berufswege offen, je nachdem welche Spezialisierung du in deinem Studium gewählt hast. Natürlich kannst du direkt in die Agrarpraxis gehen und für ein landwirtschaftliches oder Gartenbau-Unternehmen arbeiten. Aber du kannst dich auch für einen der Landwirtschaft vorgelagerten Bereich, wie Düngemittel oder Pflanzenzucht, oder einen nachgelagerten Bereich, wie den Handel oder die Nahrungsmittelindustrie, entscheiden. Auch Sektoren, die sich nur noch am Rand mit der Landwirtschaft überlappen, können dir interessante Tätigkeitsfelder bieten. Dazu gehören bspw. Banken oder Versicherungen. Absolventinnen und Absolventen arbeiten anschließend auch in der Forschung, der Lehre, der Beratung oder auch in der öffentlichen Verwaltung, Entwicklungszusammenarbeit oder im Fachjournalismus.
So unterschiedlich wie deine Karrierewege sein können, ist eine Einschätzung deines Einstiegsgehalts schwer möglich.